Marktübersicht QUELLE: HERSTELLER Marke und Technische Daten und Anmerkungen Modell BAX Clean Logistics Fyuriant Clean Logistics Pyuron Enginius Blue- Power BEV; 7,5 t zGG, 100 kW Radnabenmotoren, 6.580 Nm am Rad, 84/126 kWh Batterie, 130/200 km Reichweite; Isuzu N-Serie Cab; Serienproduktion hat begonnen FCEV; 40/44 t zGG, Radnabenmotoren, 17.000 Nm am Rad, 2 x 120 – 2 x 240 kW Brennstoff zelle, 43 kg Wasser- stoff bei 350 bar, 400 km Reichweite, Umrüstung Lkw aller Marken FCEV; 19,5 t zGG, Radnabenmotoren, 2 x 60 – 2 x 120 kW Brennstoff zelle, 30 kg Wasserstoff bei 350 bar, 300 km Reichweite, Umrüstung Busse aller Marken FCEV; 240 kW E-Motor, 4.050 Nm am Rad, 90 kW Brenn- stoff zelle, 85 kWh Batterie, 16 kg Wasserstoff bei 700 bar, 250 km Reichweite, 21 Fahrzeuge auf der Straße, EU-Typzulassung Enginius City Power FCEV; 85 kWh Batterie, 32 kg Wasserstoff bei 700 bar, 500 km Reichweite Hyzon Hymax 24-70 t (DAF LF/ CF/CF) FCEV; 160 – 450 kW, 40 – 240 kW Brennstoff zelle, 70 – 140 kWh, 30 – 95 kg Wasserstoff bei 350/700 bar, 400 – 600 km Reichweite Orten Electric Trucks BEV; Transporter- und Lkw-Chassis von 3 – 18 t zGG, 110 – 305 kW Leistung, 730 – 3.500 Nm am Rad, 80 – 180 kWh Batterie, 80 – 200 km Reichweite, Nutz- lasten von 1.800 – 6.000 kg; in Serienproduktion Paul PH2P Quantron Q- Light Quantron Q- Medium Quantron Q- Heavy FCEV; 120 kW Voith Zentralmotor, 80 kW Brennstoff zelle, 2 x 60 kWh Batterie, 350 – 500 km Reichweite (Anhänger/ solo), Mercedes Atego 1523 L BEV; 3,5 – 7,2 t zGG, 80 – 147 kW Leistung, 1.150 – 1.250 Nm am Rad, 75 – 115 kWh Batterie, 200 x 230 km Reichweite. FCEV; 3,5 – 4,2 t zGG, 120 kW Leistung, 1.150 Nm am Rad BEV; 7,49 – 18 t zGG, 235 – 350 kW Leistung, 130 – 280 kWh Batterie, 230 – 250 km Reichweite, 4,2 – 8,4 kg Wasserstoff , 15 kW Brennstoff zelle, 37 kWh Batterie, 300 – 500 km Reichweite BEV; 235 – 550 kW Leistung, 130 – 630 kWh Batterie, 200 – 500 km Reichweite; FCEV mit 700 km Reichweite ist Forschungsprojekt Quantron Q-Bus BEV; 80 – 350 kW Leistung, 60 – 300 kWh Batterie, 105 – 300 km Reichweite; Minibus, Stadtbus und Über- landbuskarosserien sowie Airport-Bus auf Basis Cobus Eine Auswahl. Alle Angaben laut Hersteller. BEV: Battery Electric Vehicle, FCEV Fuell Cell Electric Vehicle. 20 Motorjournalist Edition 2022 Ein weiteres Unternehmen, das den Weg vom Aufbau- hersteller zum Anbieter von Brennstoff zellen-Fahrzeugen genommen hat, ist Enginius. Bis vor Kurzem fi rmierte man noch unter dem Namen Faun als einer der profi lier- testen Anbieter von Abfallsammelaufbauten und Teil der weltweit tätigen Kirchhof-Gruppe. Gerade das Segment für Kommunalfahrzeuge mit geringen Fahrleistungen und langen Produktlebenszyklen bietet sich für Zero- Emission-Fahrzeuge an, da sich die hohen Anschaff ungs- kosten für ein Brennstoff zellenfahrzeug über die lange Nutzungsdauer relativieren. Schon früh hat sich Faun entsprechend aufgestellt. Die Früchte der vorausschau- enden Strategie kann das Unternehmen nun ernten: Als erstes Unternehmen hat Enginius vom Kraftfahrtbundes- amt eine EU-Typgenehmigung für den BluePower erhal- ten. Dazu ist man eine Kooperation mit Daimler Trucks eingegangen und bezieht von dort den Mercedes Econic Glider als Basisfahrzeug. Der elektrische Antrieb ist mo- dular aufgebaut und lässt sich auf die Bedürfnisse des je- weiligen Kunden zuschneiden. 2023 wird die junge Mar- ke mit dem Modell Citypower dem Kommunalprofi noch einen mittelschweren Verteiler-Lkw zur Seite stellen, der auf einem Mercedes-Atego-Chassis aufsetzt und neun Tonnen Nutzlast bietet. Eine weitere Rolle für die Transformation des Sektors spielen Hersteller, die aus Speditionen hervorgegangen sind – oftmals ein Schritt, der aus der Not heraus erfolgte, wo auf die Nachfrage kein Angebot wartete. Zuletzt hat Clean Logistics mit dem Fyuriant für Aufsehen gesorgt, nachdem das Unternehmen zuvor den Stadtbus Pyuron vorgestellt hat: eine ausgewachsene Sattelzugmaschine mit leistungsstarkem Brennstoff zellenantrieb und eige- ner E-Achse, dessen H2-Vorrat ausreicht, um die Strecke Hamburg – Frankfurt/Main ohne Tankstopp zu absolvie- ren. Clean Logistics-Verwaltungsrat Dirk Lehmann be- tont, dass die Umrüstung von Lkw aller Marken möglich ist. Die Marke spielt keine Rolle mehr. Doch auch das Geschäft der jungen, wilden Fahrzeug- hersteller funktioniert nicht ohne Kooperationen. Überall dort, wo es an eigener Kompetenz fehlt, bilden sich Al- lianzen. Das betriff t auch die Hardware, aber vor allem Finanzierungskonzepte wie Mobility-as-a-Service (MaaS) und der Errichtung einer Lade- und Versorgungsinfra- struktur einschließlich der Herstellung von grünem Was- serstoff . Denn der Clou ist es, den Kunden die Fahrzeuge nicht zu verkaufen, sondern inklusive Kraftstoff und Ser- vice auf Basis einer fi xen monatlichen Nutzungsgebühr auf Kilometerbasis zu überlassen. So hat sich etwa Paul Nutzfahrzeuge mit den Kraftstoff erzeugern Shell und dem Händler Maier-Korduletsch zusammengetan. Hy- zon bezieht Wasserstoff von Total und lässt das Leasing über Hylane laufen, ein Unternehmen der DEVK. Auch Quantron sucht sich in allen Gewerken internationale Partner, um das Q-Mobility-Angebot zu perfektionieren. Denn nur gemeinsam ist man stark. /// Thomas Rosenberger